Winterzeit

Eine gute Zeit zum Start eines solchen Projekts ist natürlich der Winter. Lange, dunkle Abende, die darauf harren, genutzt zu werden. Licht und Wetter bieten üblicherweise um diese Zeit ebenfalls genug Stoff, um ein solches Blog mit Inhalt zu füllen, wird doch noch häufiger nicht geschaut man doch noch häufiger übersehen und bieten die Radwege und -streifen noch mehr ärgerliche und lästige Hindernisse als den Rest des Jahres über (mit Ausnahme der zweiten Septemberhälfte). Aber warum noch ein Blog eines besserwisserischen, geltungssüchtigen Körnerfressers, womöglich sogar noch linksgrünversifft? Weil ich kann.

Und weil ich will. München, die selbsternannte „Radlhauptstadt“, wird jeden Tag um einige Einwohner reicher. Dies spürt man als Bewohner seit vielen Jahren an steigenden Mieten und Immobilienpreisen. Aber auch in der U-Bahn und auf den Straßen wird es merklich voller. Auch die Zahl der Radfahrer steigt erfreulicherweise. Allerdings bemerkt man als aufmerksamer Radfahrer, dass die uns häufig zur Verfügung gestellte bzw. die durch uns zu benutzende Infrastruktur an ihre Grenzen stößt. Insbesondere im Berufsverkehr stehen sich wartende und fahrende Radler an Kreuzungen gegenseitig im Weg, weil das Design der sich kreuzenden Radwege auf maximal 2 wartende Radfahrer ausgelegt ist (zu diesem Thema wird es sicher einen eigenen Beitrag geben). Die meisten Radwege sind nicht darauf ausgelegt, dass sich Radfahrer überholen können, ohne dabei sich („dooring“) oder andere (Seitenabstand) zu gefährden oder zu behindern. Ampelschaltungen sind nicht an den Geschwindigkeiten von Radfahrern orientiert sondern an Kraftfahrzeugen und Fußgängern, viel zu oft steht man unsinnig früh vor einer roten Ampel, obwohl die Kraftfahrzeuge in die gleiche Richtung teilweise noch bis zu einer knappen Minute (!) freie Fahrt haben – auch hierzu wird es einen eigene Beitrag geben.

Inhalt dieses Projekts soll aber nicht nur Ärgerliches sein, sondern auch die angenehmen Begleiterscheinungen des täglichen Radfahrens. Sei es eine clevere Lösung für ein alltägliches Problem, eine interessante Veranstaltung, ein praktisches Zubehörteil oder einfach nur ein schönes Rad. Gerne möchte ich hier auch die Meinungen anderer Radfahrer, Blogger und Autofahrern lesen. Ich bin kein „Aktivist“ oder Politiker, ich trage kein Parteibuch und bin kein Missionar. Ich möchte hier auch gleich dem gerne am Stammtisch abgesonderten Statement des „zahl doch erst einmal Steuern“ offen entgegentreten: Ich zahle Steuern für zwei Autos, obwohl ich beide fast nie benutze. Das Kreuzchen „Radfahrer“ in der Einkommensteuererklärung überprüft übrigens das Finanzamt nicht! Protipp!

So viel zum Plan.

Das Erscheinungsbild des Blogs mag sich in den nächsten Monaten noch verändern und um Funktionen ergänzt oder auch vermindert werden, manchmal bemerkt man ja erst unterwegs, wenn man was Wichtiges vergessen hat.

 

Mit motivierten Grüßen

Tim

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